Über mich
Holzschlag
Kindheit
Hineingeboren wurde ich 1964 in ein Pfarrhaus, ein
evangelisches, natürlich, in der Mitte von Holzschlag, einem
kleinen Dorf im mittleren Burgenland - und dort war dann auch
über Jahre für mich der Mittelpunkt der Welt mit der kleinen
Volksschule und später als Heimkehrort vom Schulbesuch in
Oberschützen. Unbeschwerte Erlebnisse wie Lagerbauen im Wald,
Sommer- und Tagelang, auf den Kirchturm hinaufsteigen und auf
den alten Boskopapfelbaum, Primeln im Frühjahr zählen und
Zwetschken im Herbst direkt vom Baum pflücken, Kochexperimente,
inspiriert vom Almöhi (es war schwierig, den Käse aus der Pfanne
zu kratzen), Ausstecherle mit meinen jüngeren Geschwistern,
im Advent backen, mit dem Kinderchor, den
Mutti geleitet hat, im Dorfgasthaus Max und Moritz aufführen,
Ballettunterricht in Oberwart nehmen, Geigenunterricht in
Oberschützen bekommen und am Klavier Gefühle lautstark hörbar
machen, Besuche von mit meinen Eltern befreundeten
Pfarrersehepaaren erleben, (allesamt feine Menschen mit Rückgrat
und einer wertschätzenden Grundhaltung), eine Woche lang Häuser
aus Papier für die Legoeisenbahn bauen, am Dachboden aus alten
Möbeln eine staubige Wohnung einrichten und vergessen, die
Dachziegel, die als Fenster gedient hatten, wieder zuzuziehen,
im Winter Schneehäuser im Garten bauen und im Sommer aus Decken
und Wäscheklammern ein Zelt, Papa zuhören, wenn er Kishon
vorliest, während wir unter der Höhensonne das Immunsystem gegen
die Bronchitisattacken stärkten, all das war schön und lebendig
und fühlt sich an, wie aus einem anderen Jahrhundert, - was ja
auch inzwischen der Realität entspricht.
Hausmusik
Chor
Das Chorsingen im Schulchor, dem später die Kantorei Linz, der
WU-Chor, die Singakademie und der Wiener Kammerchor folgten, hat
ein Stück heile Welt bis in die Gegenwart verlängert, und neben
dem Singen an sich, mir viele schöne Reisen beschert oder das
Privileg, mich an manchem bekannte Aufführungsort auch hinter
der Bühne ein wenig zu Hause zu fühlen.
Wiener Kammerchor
Schule und Beruf
Es gab auch andere Realitäten in meinem Leben, gegen die ich
mich mit dem Lesen vieler Bücher und mit Tagträumen
verbarrikadierte, wie der Notwendigkeit Vokabeln zu lernen oder
Hausaufgaben zu machen oder die Leichtathletik, das
Geräteturnen, die Ballspiele. Unterm Strich, ich war keine
glänzende Schülerin und auch fernab vom Klassengeschehen und der
Klassengemeinschaft. Aber es ging vorbei. Im Wolkenkuckucksheim
meiner Träume hatte ich natürlich auch nur vage Vorstellungen,
was nach so einer Matura für Wege zu beschreiten sind und mehr
aus der Not, endlich etwas zu tun, als aus reiflicher
Überlegung, begann ich 1983 in Linz im Diakonissenkrankenhaus
die Krankenpflegeausbildung. Ein bißchen spät, aber doch, lernte
ich, was im Außenseitertum meiner Schulzeit zu kurz gekommen
war, Zusammensein mit Gleichaltrigen und dabei mich doch recht
wohl fühlen. Während der Ausbildung war ich zum ersten Mal so
richtig konfrontiert mit den Auswirkungen meiner "Zerstreutheit"
und des essentiellen Tremors (man zittert mal mehr, mal weniger
und die Ärzte können nicht sagen, woher es kommt...), - was
früher ein "Schlampigkeitsfehler" im Deutschheft war oder
eine ungenaue geometrische Zeichung, waren jetzt
Tablettenschachteln, wo eine Tablette fehlte oder der skeptische
Blick, wenn ich eine Injektion verabreichte, - das was also
nicht besonders gut. Ich hatte das Glück, in meinem Berufsleben
in Wien im Evangelischen Krankenhaus an der Rossauerlände ein
sehr nettes tolerantes Umfeld zu finden, das meine Schwächen
auffingen und meine Stärken schätzte. Die hatte ich nämlich
auch. Und die konnte ich vertiefen, nachdem ich zwischen 1992
und 1995 die Ausbildung zur Ergotherapeutin absolvierte, um im
Anschluß daran in der Geriatrie zu arbeiten. Meine alten
Patienten haben andere Schwierigkeiten, als meine Hände zu
beäugen und die Kehrseite des Zerstreutseins wurde die
Kreativität beim therapeutischen Prozess und durfte sich in
viele Ideen ausdrücken, von welchen etliche, wenn auch nicht
alle zu einer Umsetzung fanden.
Krebsnebel
Welche Wissensgebiete mich
anziehen...
Wenn ich nun überlege, wie die Alchemie dieser Kräfte auf mich
einwirkten, die schwierigen und die schönen auf den Menschen,
der ich, mich teilweise entwickelnd und auch wieder
gleichbleibend, bin, dann ist die Essenz, daß ich verstehen,
erkennen, benennen will, so nah der Wahrheit, wie nur möglich, -
um in Balance zu bringen und um zu verändern.
Ich möchte begreifen, nach welchen Regeln Gesellschaft
funktioniert, vor allem, wenn es um Ausgrenzung geht (was nicht
nur Menschen, die einfach anders sind, betrifft, sondern den
Umgang mit Alter und Krankheit und Behinderungen jeder Art, aber
auch Armut und Erfolglosigkeit), weil ich denke, daß weder im
Totschweigen noch im Polarisieren Lösungen zu finden sind. Ich
will verstehen, soweit eben möglich, wie das Gehirn und die
Psyche funktioniert, ein Punkt, wo nicht zuletzt
Selbsterforschung zu Ergebnissen führt, die mir im Beruf
nützlich sind. Gesundheit, Bewußtsein, freier Wille, Vernunft und
Gefühl, Motivation und Verantwortung, Ethik und die Frage
danach, was wirklich ist, was wahr ist, das Bedürfnis mich
weiterzuentwickeln, für all diese Bereiche such ich Antworten
und such sie in der Philosophie, in der Psychologie, der
Medizin, verschiedenen therapeutischen Ansätzen, und nicht
zuletzt bei Menschen in meinem Freundeskreis, die im Alltag
verwirklichen, wonach ich suche und strebe.
Mein Weltbild verlangt nach Vervollständigung und wenn auch dem
tieferen Eindringen Grenzen gesetzt sind, so bin ich neugierig,
was Quantenphysik für unser Leben bedeutet und mag mehr über
unser Universum wissen. Ich versuche, Kunst zu erfahren und zu
fühlen. Und ich möchte wissen, wie es in unserer Welt zukünftig
weitergehen soll, was den Klimawandel, die wirtschaftliche Lage
und den Umweltschutz aber auch die Bildungs- und Sozialpolitik
anbelangt. Was Biophotonen, morphogenetische Felder bzw. nicht
erklärbare Kräfte betrifft oder Alternativmedizin, so gehe ich
primär nicht davon aus, daß, was nicht meßbar auch nicht
existent sein kann, sondern bin präsent für solche Arbeiten, die
diese Gebiete fassbarer machen, was ihre Alltagsrelevanz
betrifft.
...und was Wissen mit mir macht.
Alltagsrelevanz. Ich nehme seit einiger Zeit an der ILP-Gruppe
nach Wilber teil.
Dies ist ein Ort, wo Elemente, die Leben ausmachen, in einer
bestimmten Ordnung erzählt und reflektiert werden - in einer Art
Zusammenschau, mit dem Ziel, die verschiedenen
Entwicklungsbereiche im Einzelnen zu fördern. Ordnungen erkennen
gehört für mich zum Verstehensprozess dazu, und eine Ordnung,
die nicht ausgrenzt sonder Wissen positioniert und durch das
Positionieren eine genauere Sicht auf Stärken und Schwäche
erlaubt, wirkt auf mich befreiend, macht meine Welt größer und
friedlicher, aber auch spannender. Aus diesem Grund hab ich mir
erlaubt, dieses Ordnungsprinzip unserer Treffen auch auf dieser
Homepage anzuwenden, um all die unterschiedlichen Dinge, die
mich beschäftigen in einen, hoffentlich nachvollziehbaren
Zusammenhang zu bringen. Wissen ist für mich nicht abstrakt und
ich bin der Überzeugung, daß unser Handeln von den einzelnen
Facetten unserer Weltbilder und unseres Weltwissens mitbestimmt wird.
Ich kann zwar nicht meßbar beweisen, daß es Auswirkungen auf
meinen Alltag hat, einmal im Monat in einer Gruppe zu
reflektieren, aber ich denke, es trägt dazu bei, daß dieser rote
Faden des Tuns bleibt, der mein Leben seit Jahren durchzieht,
der mein Menschenbild prägt und das, wofür ich mich einsetze,
einer, der meine Gedanken Träume und Visionen nährt.
Was die Homepage mit ihren Besuchern -vielleicht-
macht...
Diese Homepage soll ein Ort sein, der in der Stille des
Internets einen Raum schafft, frei von den Erwartungen, die ich
persönlichen Gespräch zu oft an den Tag lege, einen Raum, selbst
zu wählen, was man gern lesen möchte, flüchtig oder genauer oder
eben gar nicht. Trotz aller Virtualität kann ich vielleicht doch
Impulse setzen, feine, kleine, wie auch immer sie aussehen
mögen, verändern eben oder auch manchmal nur "teilen", was mich
bewegt, was und wie ich Dinge verstehe. Darüber hinaus möchte
ich nur einen Wunsch äußern: da mir eher das divergente Denken
liegt als das konvergente, bin ich froh, wenn Menschen mit
disziplinierten Denken mich aufmerksam machen, auf Lücken,
ungelöste Widersprüche oder Denkfehler, ich werde diese Fehler
soweit ich es kann, gern beheben.