Integrales Leben
Kennen
gelernt habe ich den Begriff der Integralen Lebensweise im Rahmen
der ILP-Gruppe hier in Wien.
Benannt hat er, was mir mir im Lauf der Jahre immer mehr zum
Anliegen und Vision geworden ist:
- Wissen unterschiedlichster Natur in Beziehung zu setzen, wertfrei,
gleichberechtigt, unterscheidend ohne Aggressivität und gleichzeitig
meine eigene Position in diesem Kosmos erkennen und bestimmen.
- Meinen inneren Kosmos, meinen Körper in seiner Gesamtheit der
Wechselwirkungen zumindest ein wenig verstehen und die Entwicklung
aller Ebenen optimal zu beschützen und zu unterstützen.
Eindimensionale Perspektiven, ein absoluter Wahrheitsanspruch, die
Diskrepanz zwischen Denken und Handeln, Idealen und Taten, haben
mich schon als Teenager beschäftigt. Der Anspruch der christlichen
Kirche auf ihren Gott als den einzig wahren erschien mit suspekt,
weil ungerecht. Die christliche Nächstenliebe stellte sich mir als
isoliertes Produkt des Sonntagsgottesdienst dar, während man von Montag bis Samstag weiterhin andere Menschen
respektlos behandeln durfte.
Gleichzeitig hat mich beschäftigt, was es für mich so schwierig
machte, das zu verwirklichen, was meinen eigenen Wünschen und
Vorstellungen entsprach.
Tief drinnen in mir war, ich weiß nicht woher, ein
Bild von einer vollkommenen Welt, einer Welt, die frei von all
diesen unnötige Behinderungen und Begrenzungen war, die ich um mich
und in mir beobachtete, die so viel Energie kosten und so viel
Entwicklung verhindern.
Eine
Welt, in der die Zusammenhänge zwischen allem, der innere und äußere
Aufbau sichtbar ist, ein Wunder an Komplexität und Schönheit, eine,
in welcher auch die Hässlichkeit ein leidenschaftlicher Ausdruck des
Lebens war. Eine Welt, deren Vergangenheit ich verstand und deren
Gegenwart im freien Fluss war. Und in der die Gegensätze zur
Vollständigkeit gehörten. Es wird mir bewusst, dass ich bis heute
diese Welt in mir fühle und dass sie meine Sehnsucht, sie zumindest
in Teilen freizulegen, in die Wirklichkeit zu heben, intensiv nährt
und dass dieses Sehnen mich über all die Jahre Suchen gemacht hat.
Inzwischen hab ich viel kennen gelernt, viel gelesen, viel erfahren.
Viele Bücher, aber auch das ganzheitlich, systemische Denken in der
Ergotherapie haben dazu beigetragen, dass ich immer mehr
Zusammenhänge und Prozesse sehe und ein wenig verstehen kann und
somit auch, ab und zu, zur Veränderung beitragen kann.
Die Landkarte von Wilber vermittelt mir die Orientierung und lässt
mich die unterschiedlichen Aspekte meiner Lebensgestaltung, seien es
die Musik, der Sport, die Ernährung, die inneren Erfahrungen, mein
Beruf und mein Beziehungsnetz, das Lesen, als etwas Ganzes
verstehen, als zusammengehörende, einander beeinflussende Elemente
meiner persönlichen Entwicklung.
Die Hompage der Argonautin ist meine persönliche Schatzkammer an
goldenen Vliesen, die das wachsende Gewebe meiner Wirklichkeit ein
wenig sichtbar machen.
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